Die Pfautaube
Standard EE 2023
Herkunft
Sbl-ESKT, eine der ältesten Taubenrassen; aus Indien im 16. Jahrhundert nach Europa und um 1650 nach Deutschland eingeführt.
Gesamteindruck
In Paradestellung steht bzw. läuft die Taube auf den Zehenspitzen. Der Kopf liegt bedingt durch den nach hinten gebogenen Hals auf dem Vorderkissen auf. Körper allseits gerundet, Stand breit und tief. Die Brust wird soweit wie möglich anghoben, die schmalen Flügel fest geschlossen und die Schwingen unter den tiefsten seitlichen Schwanzfedern getragen. Fächer (Schwanz) leicht konkav, also so breit und flach wie möglich, aufrecht getragen, d.h. von der Seite gesehen fast senkrecht, gut geschlossen und straff.
Rassemerkmale
Kopf:
Klein, fein, zart gerundet, glatt.
Augen:
Dunkel bei Weisen und denjenigen, bei denen die weiße Farbe am Kopf vorherrschend ist, perlfarbig oder orange bei den anderen, jedoch wird perlfarbig angestrebt. Rand schmal und möglichst unauffällig, je nach Gefiederfarbe hell bis dunkel.
Schnabel:
Mittellang, schlank, hell bei Weißen, Rezessiv Roten, Rezessiv Gelben, Schildigen und Farbschwänzen, schwarz bei Schwarzen, Indigo-Dunkelgehämmerten und Andalusierfarbigen, dunkel bei Blaufarbigen, Rotfahl, Kite, hornfarbig bei Dun, Silbernen, Vielfarbigen und De Roy. Warzen klein, glatt.
Hals:
Schlank, leicht und graziös gebogen. Die Länge des Halses soll der Länge des Rückens entsprechen, so daß der Kopf dicht auf dem Vorderkissen aufliegt und nicht durch den Schwanz (Fächer) gesteckt wird.
Rumpf:
Klein bis mittelgroß, kurz und rund, Brust- und Bauchpartie bilden eine ununterbrochene Linie. Angestrebt wird eine von allen Seiten betrachtet abgerundete Gesamterscheinung. Rücken in der Mitte etwas hohl.
Brust:
Breit, voll, gut gerundet, stark angehoben.
Kissen:
Voll und straff, so hoch wie möglich die Schwanzfedern hinten und vorne bedeckend. Das vordere Kissen dient als Ruhepunkt für den Kopf. Je ausgeprägter, breiter und dichter es ist, desto besser. Das hintere Kissen, aus den Keilfedern gebildet, breit dicht und straff.
Flügel:
Schmal, geschlossen, eng anliegend. Die Schwingenenden reichen von der Seite gesehen nur wenig hinter das Schwanzende. Der Flügelbug wird von den Brustfedern eingehüllt.
Fächer (Schwanz):
Zur Körpergröße passend, weder zu klein noch überverhältnismäßig groß, etwas konkav, kreisrund, auf beiden Seiten leicht den Boden berührend, sehr dicht und straff, aus langen breiten Federn bestehend, jede Feder die andere überdeckend. Die Anzahl der Federn ist nicht maßgebend für die Qualität des Schwanzes (Fächers). Federfahnen gut geschlossen. Etwas Frisur gestattet.
Läufe:
Unbefiedert, kurz, kräftig, breit gestellt, weit vorne aus dem Rumpf kommend. Unterschenkel werden fast vollständig vom Bauchgefieder verdeckt und gehen ohne Absatz in die Brustrundung über.
Gefieder:
Straff und dicht.
Farbenschläge:
Weiß, Schwarz, Dun, Andalusierfarbig, Silber, Aschfahl, Rezessiv Rot, Rezessiv Gelb, Blau ohne Binden, Blau mit Binden, Blau-gehämmert, Blaufahl mit Binden, Blaufahl gehämmert, Rotfahl mit Binden, Gelbfahl mit Binden, Blau-milky mit Binden, Indigo-dunkelgehämmert, Vielfarbig, Kite, Golddun, DeRoy, Agate Rot, Agate Gelb, Blau-schimmel mit Binden, Blaufahl-schimmel mit Binden, Schwarz-getigert, Rezessiv Rot-getigert, Rezessiv Gelb-getigert, Blau-getigert ohne Binden, Blau-getigert mit Binden, Schwarz-gescheckt, Blau-gescheckt ohne Binden, Blau-gescheckt mit Binden.
Spiegelschwänze: Rot, Gelb
Schildige:
Schwarz, Rezessiv Rot, Rezessiv Gelb, Blau ohne Binden, Blau mit Binden, Blau-gehämmert, Blaufahl ohne Binden, Blaufahl mit Binden, Blaufahl - gehämmert, Rotfahl mit Binden, Gelbfahl mit Binden.
Farbenschwänze:
Schwarz, Rezessiv Rot, Rezessiv Gelb, Blau.
Weißschwänze:
Schwarz, Andalusierfarbig, Rezessiv Rot, Rezessiv Gelb, Blau mit Binden, Blau-gehämmert
Farbe und Zeichnung:
Alle Farben satt und glänzend, Weiße reinweiß, silberweiß glänzend, Andalusierfarbige haben schwarzblaue Kopf- und Halsfarbe, Brust- und Bauchgefieder sowie Schwanz nur etwas heller, dunkelblauer Flügelschild möglichst mit schwarzer Säumung, dunkel auslaufende Schwingen, sehr wenige und unauffällige Rosteinlagerungen gestattet. Dun sind gleichmäßig gräulichbraun. Silber gleichmäßig zart silbergrau ohne Binden und ohne Rost. Aschfahle sind hellfahl ohne jegliche dunklere Abzeichen mit Ausnahme von Roteinlagerungen im Halsgefieder. Alle Binden rein und durchgehend. Blau-milky mit Binden erscheinen am Körpergefieder, Flügel und Schwanz (Fächer) wie mit feinem Puder überzogen, Binden möglichst kontrastreich. Indigo-dunkelgehämmerte haben bronzefarbiges Kopf-, Hals-, Brust und Flügelschildgefieder; Schwingen, Schwanz und Kissen sind bläulich. Vielfarbige haben auf Creme-bis mandelfarbigen Grund möglichst gleichmäßig verteilt Sprenkel und Federn in verschiedenen Farben. Handschwingen und Schwanz sind cremefarbig bis weißlich mit blauen und schwarzen Sprenkeln bzw. Längsstreifen. Die Zeichnung wird mit dem Alter dunkler. Täubinen sind stets schwächer gezeichnet als Täuber. Die Farbe Kite ist Schwarzdunkel mit mehr oder weniger starkem Bronzeglanz in Hals und Brust sowie Bronzeeinlagerungen in Schwingen und Schwanz. Bei Golddun ist die Farbe aufgehellt mit gelblichem Anflug auf der Brust, der sich bis in das Bauchgefieder fortsetzt. Die Schwingen- und Fächerfedern sind an den Schäften gelblich angelaufen. Die Agate sind einfarbig bzw. mit mehr oder weniger weiß durchsetzt ohne festgesetzte Zeichnung. Die Handschwingen und Fächerfedern werden farbig verlangt; die Federschäfte sind weiß angelaufen. Bei DeRoy ist die Grundfarbe orangegelb, mit z.T mahagonifarbigen Spritzern oder Flecken, gelegentlich mit etwas mehr oder weniger Weiß durchsetzt. Schwingen und Fächerfedern sind meist heller gefärbt. Die Schimmel
(Grizzle) haben mehr oder weniger weiße Einlagerungen in der Grundfarbe und schwarze bzw. dunkle Binden. Getigerte
und Gescheckte
mit möglichst gleichmäßig verteilter Zeichnung, Getigerte müssen farbige Handschwingen und Schwanzfedern haben. Spiegelschwänzige
haben auf jeder Schwanzfeder einen breiten, weißen Spiegelfleck, die bei glattem Schwanz (Fächer) aneinander gereiht auf farbigem Grund ein weißes Band bilden. Schildige
haben 6 - 12 weiße Schwingen, Farbenschwänze
mit möglichst farbigem und Weißschwänze
mit möglichst weißen Vorder- und Hinterkissen.
Grobe Fehler:
Mangelhafter Typ, zu grober Körper, nicht genügende Körperrundung, stark sichtbarer Flügelbug, Spaltbrust, durch den Fächer (Schwanz), gesteckter Kopf, zu weit hinten angesetzter Beineinbau, knickende Fersengelenke; zu hoher Stand, zu kurze Läufe, trichterförmiger Fächer (Schwanz), Schirmschwanz, schief getragener, zu kleiner oder lückenhafter Fächer (Schwanz), zu weiche Fächerfeder, Stoppeln an den Füßen, sehr mangelhafte Farbe oder Zeichnung.
Bewertung:
Gesamteindruck - Haltung - Stand - Fächer (Schwanz) und Kissen - Federqualität - Brust - Hals - Kopf - Farbe und Zeichnung
Ringgröße: 8
Farbenschläge